Bezirksjägertag 2018


Sorgen wegen Wolf und Schweinepest (ASP)

Hochkarätig besetzt war der diesjährige Bezirksjägertag, der am Samstag, 14. April, im Hamerlingsaal des Gasthauses Schierhuber in Zwettl über die Bühne ging. Der Wolf und die Afrikanische Schweinepest waren die dominierenden Themen.

Nach Grußworten von Vizebürgermeister Johannes Prinz, Bauern-kammerobmann Dietmar Hipp, Landtagsabgeordnetem Franz Mold und Bezirkshauptmann-Stellvertreter Matthias Krall legte

Bezirksjägermeister Gottfried Kernecker die Abschusszahlen des Jahres 2017 vor, wobei er vor allem auf die dramatische Entwicklung beim Muffelwild hinwies, das – auch durch den Wolf – faktisch ausgerottet wurde, aber auch auf die 30-prozentige Steigerung der Abschüsse beim Schwarzwild. „Gerade im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest ist eine druckvolle Bejagung wichtig!“, so Kernecker.

Der Bezirksjägermeister gab auch bekannt, dass er nach Ende dieser Periode in einem Jahr nicht mehr für diese Funktion, die er seit 2001 innehat, zur Verfügung stehen werde. „Kernecker hat damit ein Signal für den Bezirk Zwettl gesetzt“, lobte Landesjägermeister Josef Pröll. „Wirklich erfolgreich sind nur jene Verbände, in denen die Übergabe gut vorbereitet ist.“

In seinem Bericht ging der Landesjägermeister vor allem auf den Wolf ein: „Der Wolf hat in einer Kulturlandschaft wie in Mitteleuropa nichts verloren. Wir müssen politische Allianzen mit dem Land, dem Bund und anderen Ländern schließen, um Antworten darauf zu bekommen, wie wir den Wolf in Zukunft bewirtschaften können“, so Pröll. Gemeinsame Lösungen und Kompromisse in der Wolfs-Frage seien notwendig. Aber nicht der Wolf, nicht die EU und nicht die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt seien die größten Bedrohungen für die Jägerschaft, die „größte Krisengefahr besteht im Auseinanderbrechen von Jagd, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Zeigen wir Geschlossenheit, lassen wir uns nicht auseinanderdividieren“, appellierte der Landesjägermeister an die Waidmänner.

„Warum gilt Tierschutz nur für den Wolf?“, frage Landesrat Gottfried Waldhäusl. Er forderte einen „Tierschutz mit Hausverstand“. Für ihn bedarf es in Sachen Wolf einer „ehrlichen Diskussion im Land, auf Bundesebene und auch mit jenen, die den Wolf ansiedeln wollen“. Waldhäusl abschließend: „Es gibt eine Lösung, und es ist möglich, Tierschutz zu leben und gleichzeitig ein Freund der Jägerschaft zu sein!“

Bezirksjägermeister-Stellvertreter Manfred Jäger widmete sich dann der Afrikanischen Schweinepest, die sich vom Osten her ausgebreitet hat und schon „bis vor unsere Haustür gekommen ist“. In Niederösterreich gibt es bereits Bezirke, in denen spezielle Vorkehrungen getroffen werden mussten.

Die Schweinepest bereitet nicht nur der Jägerschaft große Sorgen, sondern auch der Landwirtschaft, bei der es um Existenzgrundlagen geht. „Die Frage ist nicht, ob die Pest kommt, sondern wann sie kommt“, so Jäger. Die Veterinärmedizinerin Isabella Hahn-Ramssl erläuterte die Afrikanische Schweinepest aus wissenschaftlicher Sicht. Es handelt sich dabei um eine sehr ansteckende, anzeigenpflichtige Krankheit, gegen die es weder eine Impfung noch eine Behandlung gibt, und die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt, für den Menschen aber ungefährlich ist. Für die Jägerschaft gibt es Verhaltensregeln im Umgang mit dieser Krankheit.

Ein Schwerpunkt bei diesem Bezirksjägertag waren auch wieder Ehrungen sowie die schöne Tradition der Erteilung des Jägerschlags an die Jungjäger den der Landesjägermeister Sepp Pröll durchführte.

Bericht: Brigitte Lassmann-Moser NÖN


 

 

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