Wölfe in NÖ


In den letzten Jahren haben immer wieder Wölfe Niederösterreich durchquert. Vor zwei Jahren hat sich ein Wolfsrudel im Bereich des Truppenübungsplatzes (TÜPL) Allentsteig gebildet, das mittels DNA-Auswertungen auch bestätigt wurde. Ein weiterer Wolf wurde im Bereich von Bad Traunstein DNA-mäßig erfasst. Darüber hinaus gibt es vermehrt Sichtungen und Fotos von Wölfen nördlich der Donau, vom Matzener Wald im Bezirk Gänserndorf, über Gmünd,

Horn und Zwettl bis hin in den Bezirk Melk. Es besteht die berechtigte Annahme, dass es sich hiebei um Wölfe handelt, und nicht alle wolfsähnliche Hunde sind.

Derzeit gibt es in Mitteleuropa (ohne Russland und der Ukraine) rd. 18.000 Wölfe, womit der Wolf wohl als keine vom Aussterben bedrohte Tierart gilt. Auch die Argumentation, der Wolf sei Gesundheitspolizist, ist offensichtlich auch angesichts der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) anscheinend nicht stichhaltig. Die (ASP) hat sich quer durch dichtbesiedeltes Wolfsgebiet in Russland bis knapp vor die Grenze Niederösterreichs ausgebreitet. Argumente, dass der Wolf im Waldviertel ausreichend Nahrung fände, treffen derzeit noch auf den TÜPL Allentsteig zu. Dort wurde zwar das Muffelwild zur Gänze von den Wölfen entnommen, aber der Rotwildbestand (Hirsche) erscheint noch in ausreichender Höhe zu sein, auch wenn das Wolfsrudel in zwei Tagen drei Kälber als Nahrung benötigt, was etwa für 2017 geschätzte 20 t Wildfleisch bedeutet. Diese Rotwilddichten sind im restlichen Waldviertel nicht vorhanden wodurch die Gefahr besteht, dass sich Wölfe vermehrt am Weidevieh bedienen werden.

Die bereits jetzt vorhandenen Probleme durch eine unlimitierte Zuwanderung werden sich weiter verschärfen. Insbesondere betroffen ist die Landwirtschaft: Mit großem Aufwand wurden Weideflächen zur biologischen Haltung von Haustieren, insbesondere Rinder und Schafe geschaffen. Diese Weidetiere sind nunmehr massiv bedroht. Die Argumentation, dem Problem mit Herdenschutzmaßnahmen zu begegnen, ist insofern zu hinterfragen als es in Niederösterreich bei Weitem nicht so viel potenzielle Hirten- und ausgebildete Herdenhunde gibt, als benötigt würden. Auch durch reduzierte Verpachtungsmöglichkeiten erfolgt eine Entwertung von Grund und Boden.

Tourismus und Bevölkerung haben bereits jetzt große Sorgen, insbesondere wenn sich Wölfe in der Nähe von Ortschaften und Gehöften herumtreiben.

Auch die Jagd ist massiv betroffen. Rotwild, das ständig beunruhigt wird und aus dem TÜPL Allentsteig in die angrenzende Kulturlandschaft verdrängt wurde, hat bereits Schälschäden verursacht, die aufgrund der verursacherunabhängigen Wildschadensentschädigung von den Jagdpächtern ersetzt werden müssen. Aus diesem Grund autochthone heimische Rotwildbestände massiv  zu reduzieren, was überdies das Nahrungsangebot für die Wölfe verringern würde erscheint sonderbar. Probleme wie mit Biber und Fischotter sollten sich nicht wiederholen, zumal dann zur Problemlösung wieder die Jägerschaft herangezogen wird ohne Verursacher zu sein.

Aus all diesen Gründen sind rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen:

  • Feststellung der tatsächlichen Anzahl der vorhandenen Wölfe;
  • Objektive Sammlung von Genmaterial und Offenlegung der Gensequenzen von Wölfen um Hybridisierungen nachweisen zu können;
  • Untersuchung jedes Falles auf Gensequenz – auch von gehaltenen Wölfen;
  • Der Schutz des Wolfes ist derzeit im Anhang 4 der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geregelt, dadurch besteht ein absolutes Tötungsverbot von Wölfen. Um eine gezielte Entnahme zu ermöglichen, muss der Wolf im Anhang 5 geregelt werden;
  • Eine Bejagung des Wolfes erscheint künftig erforderlich, damit er wieder die Scheu vor dem Menschen erlangt, die derzeit oftmals nicht vorhanden ist;
  • Eine Raumplanung für die Wölfe erscheint dringend erforderlich;
  • Überarbeitung des aus 2012 stammenden Wolfsmanagementplans;
  • Klärung. wer für direkte und indirekte vom Wolf verursachte Schäden und die Kosten für die erforderlichen Schutzmaßnahmen aufkommt – Bund, Land (und damit die breite Gesellschaft)? Grundeigentümer und Jäger können wohl nicht alleine die sein, die dieses Sonderopfer erbringen müssen!

Südtiroler Regierung beschließt den Ausstieg vom Bär & Wolf Programm und fordert eine wolfsfreie Zone für Südtirol.
FACE Präsident Dr.Michl Ebner spricht sich gegen eine Einbürgerung aus („Wir wollen den Wolf nicht!“). Der NÖ Landesjagdverband schließt sich dieser Argumentation an!
 
Die bisherige Braunbären- Wolf- und Luchs-Versicherung des NÖ Landesjagdverbandes für die Entschädigung von Weide- und Haustieren, Personen- und Sachschäden wurde vom Präsidium des NÖ LJV mit Jahresende 2017 ersatzlos aufgekündigt!

https://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Baer-und-Wolf-Jetzt-reicht-es-uns

Auch bei der österr. Jägertagung war der Wolf ein Thema:

Jagd und Natur.tv - Der Wolf kehrt zurück nach Österreich & Wolf und Almwirtschaft
 
NÖ Landesjagdverband

Landesjägermeister DI Josef Pröll
LJM-Stellvertreter BJM Dir. Werner Spinka
LJM-Stellvertreter BJM ÖkR Albin Haidl
LJM-Stellvertreter Rupert Gruber

 

 

BEZIRKSGESCHÄFTSSTELLE
ZWETTL

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