4. GROSSES JAGDKONZERT AUF SCHLOSS WALDREICHS


Niederösterreich ist um ein kulturelles Ereignis reicher.  Am 27. August 2016 fand bereits zum vierten Mal das große Jagdkonzert im „NÖ Falknerei- & Greifvogelzentrum“ auf Schloss Waldreichs statt und man darf wahrlich behaupten, dass diese Veranstaltung kein Geheimtipp mehr ist. Viele Stammgäste zählen mittlerweile zu den Zuhörern und es werden von Jahr zu Jahr mehr.

Das diesjährige Konzert stand unter dem Motto „Echo“ und der Bogen spannte sich von der Entstehungszeit der Jagdmusik bis hin zu neuen anspruchsvollen Stücken von heute.

Angefangen vom kleinen Taschenhorn bis hin zum Alphorn waren sämtliche Jagdhörner vertreten und so mancher Solist zeigte, dass Jagdmusik nicht nur Tradition und Brauchtum darstellt, sondern auch neues Denken, einen weiten geistigen Horizont und Experimentierfreude einzelner Musiker fordert.
Mit dabei war wieder die Hof- und Jagdmusik des Salzburger Landesfalkenhofes, die das Konzert eröffnete sowie die Abschiedsfanfare vom hohen Turm aus zum Besten gab. Interessante Klänge kamen vom Solisten der Bläsergruppe „Forstschule Banska Štiavnica“. Mit der Technik des Stopfens holte der Bläser Töne aus seinem Horn, die das Publikum nur so zum Staunen brachten. Und wer hier nicht Gänsehaut bekam, dem stockte spätestens dann der Atem, als der Hornmeister der Zayataler Jagdhornbläser und die Falknerin in historischen Gewändern, mit Jagdfalke auf der Faust in einer Victoria-Kutsche in den Parcours chauffiert wurden. Die Erde bebte unter den schweren Hufschlägen des Friesengespannes und als Pendant dazu zog der Falke seine schwerelos wirkenden, rasanten Kreise über den Köpfen der Jagdhornbläser. Diese Darbietung glich beinahe einem Tanz, zweier Partner die unterschiedlicher nicht sein könnten, vereint durch die feierlichen Klänge der Musik. Als später auch noch Parforcehorn-Musik in D-Dur zu hören war, fand man sich im Gedanken plötzlich in den dichten französischen Wäldern des 18. Jahrhunderts wieder. Diese musikalische Zeitreise wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Das Schlussstück „im Gwantl“ wurde von allen Bläsern gemeinsam gespielt und hallte über die Schlossmauern hinweg. Zu späterer Stunde haben einige Gruppen der alten Sitte Rechnung getragen und nach der Stärkung im Schlosshof nochmals aufgespielt. Man möchte fast meinen, dass schon einige Stammgäste auf diese Einlage warteten. Es war eine meisterhafte konzertante Darstellung der europäischen Jagdgeschichte.



 

 

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