Bezirksjägertag 2016

Der Bezirksjägertag 2016 war geprägt durch ein „volles Haus“ im Hamerlingsaal in Zwettl. Bezirksjägermeister OSR Gottfried Kernecker freute sich, dass die eingeladenen Ehrengäste mit ihrem Kommen dem BJT die Ehre erwiesen und damit ihre Wertschätzung der Jagd im Allgemeinen zeigten.

Frau Bundesrätin Bgm. Adelheid Ebner band in ihre Grußworte auch die Thematik Jagd – EU und Waffengesetz ein.


Der Abg. z. NÖ Landtag, ÖKR Franz Mold, würdigte in seinen Worten das Bemühen der Jägerschaft um einen gesunden Wildstand – vor allem aber im Hinblick auf die Interessen der Land- und Forstwirtschaft. Besonders wies er aber auch auf die Einbindung der Jugend in das Jagd-geschehen hin.

Dietmar Hipp, Obmann der Bezirksbauernkammer Zwettl, zollte der Jägerschaft Anerkennung bei der Bejagung des Schwarzwildes. Die milden Winter und der reich gedeckte Tisch lassen aber einiges befürchten. Die Sorge der Landwirte ist groß. Er verwies auch auf die Tatsache, dass die Grünflächen und damit auch die Mähverluste weniger werden. Der wirkungsvollen Bejagung des Rehwildes kommt großes Augenmerk zu, damit die Verbiss- und Fegeschäden in einem vertretbaren Rahmen bleiben!


Bezirkshauptmann wHR Dr. Michael Widermann bestätigte ein gutes Verhältnis der Verwaltungsbehörde mit der Bezirksgeschäftsstelle. Er berichtete auch über vereinzelte zufriedenstellende Abhandlung von Wildschadensfällen. Leider gibt es auch manches Fehlverhalten von Jägern, das sich aber nur auf Einzelfälle beschränkt.

Seit dem letzten BJT sind leider auch 11 Jagdkameraden/innen verstorbenen, denen mit einem Ehrensignal gedacht wurde.

BJM Kernecker brachte in seinem Bericht zunächst einen Überblick über die Jahresstrecke 2015 des Bezirkes Zwettl: Erlegt wurden 1.126 Stk. Rotwild, 105 Stk. Muffelwild, 1.687 (!) Stk. Schwarzwild, 6.108 Rehe (davon fielen ca. 900 dem Straßenverkehr zum Opfer) und 1.613 Füchse. Wichtig im Wildmanagement sind dabei die Biotophege, die Zusammenarbeit mit den Landwirten und vor allem die Lenkung des Freizeittourismus! Die Öffentlichkeitsarbeit und damit die Anerkennung der Jagd in allen Gesellschaftsschichten ist eine ganz wichtige Aufgabe der Jägerschaft.


Dazu tragen Aufklärung in der Schule bei, Zugang der Bevölkerung zu schmackhaftem Wildbret, traditionelle Veranstaltungen mit Jagdhornmusik und verantwortungsbewusstes Handeln bei der Jagdausübung. Die Haltung und Führung von Jagdhunden ist eine wichtige Voraussetzung für eine waidgerechte Jagd. Mit Revierhunden ist der Bezirk Zwettl gut versorgt.


Auch BJM Kernecker rief die Jagdleiter zum Einbau der Jungjäger/innen  in die Reviere auf. Unsere Reviere brauchen dringend junge Kräfte! Arbeit und Möglichkeiten gibt es genug.

Aufgezeigt wurden auch die medialen Möglichkeiten und Neuerungen der Bezirksgeschäftsstelle Zwettl des NÖLJV. Mit einer eigenen Homepage (www.jagd.zwettl.at) und einem Bezirksjournal kann die Jägerschaft ständig mit aktuellen Informationen versorgt werden. Das neueste Produkt ist eine Wildschadensfibel im Taschenbuchformat, die für Jagdpächter und Grundbesitzer eine praktische Grundlage zur Beurteilung von Wildschäden darstellt!

Im Schlussresümee verwies der BJM auf die Tatsache, dass Jagd und Jäger gebraucht werden! Unter den Jägern wird es immer erfahrene, kundige, und weniger beschlagenen geben. Damit unterscheiden wir uns nicht von anderen Bevölkerungsgruppen. Wichtig für die Zukunft sind ganzheitliche Konzepte, wie Wildräume, Ruhezonen, passende Jagdzeiten, durchdachte Jagdplanung mit einer Raumplanung, die unsere wildlebenden Pflanzenfresser miteinbezieht!

Bemühen wir uns um eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung unserer Reviere. Die Jagd ist ein wesentliches Kulturgut, sie erfüllt in unserem Land auch gesellschaftliche Aufgaben. Solange sie mit Anständigkeit und nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Weidgerechtigkeit ausgeübt wird!

Freuen wir uns, dass wir im Herzen des reizvollen Waldviertels, im schönen Bezirk Zwettl, die Jagd ausüben dürfen!

Interessante Informationen brachte auch der Vertreter des NÖLJV, Landesjägermeister-Stv. Dir. Werner Spinka. Er berichtete über interessante Projekte im Rahmen der Wildbiologie, über die Rahmenbedingungen in der Rotwildbejagung, wirkungsvolle Jagdmethoden und -möglichkeiten. Die Weidgerechtigkeit hat sich im Laufe der Jahrhunderte, vor allem in den letzten Jahrzehnten immer wieder geändert, aber nicht alles Moderne muss in der Jagd Platz finden!

Ein besonderer Höhepunkt waren die verschiedenen Ehrungen. Die Jungjägerinnen und Jungjäger, die im Vorjahr die Jagdprüfung bestanden haben, wurden mit Jägerschlag und Überreichung eines Jägerbriefes in die ferme Jägerrunde aufgenommen. Erfolgreiche Schützen erhielten ihre Jagdschützen-Leistungsabzeichen in GOLD. Gerhard Wagner wurde die Bereichshundeführer-Nadel für jahrelange, erfolgreiche Nachsuchenarbeit verliehen. Der Jagdausschuss-Obmann der Genossenschaftsjagd Waldhausen, Franz Fessl, wurde mit der Ehrenmedaille in Bronze des NÖLJV geehrt, Jagdleiter OSR Florian Grassler für verdienstvolle Mitarbeit in der Bezirksgeschäftsstelle mit dem Ehrenzeichen in Bronze des NÖLJV.

Berührend war die Freude der 6 langjährigen Jagdkameraden, als ihnen die Ehrenbrüche in GOLD für 50- und 60 jährige Mitgliedschaft überreicht wurden: Franz Foltin, Norbert Gruber, Helmut Pfeiffer, Franz Rathbauer, Friedrich Trondl und Ernst Zhanial.

Mit dem Film „Deshalb jagen wir“ und den Klängen der „Jagdmusik Waldviertel“ ging ein eindrucksvoller Bezirksjägertag zu Ende.


Für den Inhalt verantwortlich:
OSR Gottfried Kernecker
Bezirksjägermeister


 

 

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