Die ersten domestizierten Hunde wurden zur Jagd eingesetzt. Sie halfen beim Auffinden von Wild und leisteten wertvolle Dienste bei der Verteidigung des Menschen insbesondere gegenüber wehrhaftem Wild. Im Laufe der Entwicklung kristallisierten sich sehr unterschiedliche Einsatz- und Aufgabengebiete der Hunde heraus und der Mensch begann Hunde mit gleichen und brauchbaren Eigenschaften miteinander zu paaren. Dies war der Anfang der Rassehundezucht, die sich bis in die heutige Zeit hinein als effizientester Weg herausgestellt hat. Eine erfolgreiche Partnerschaft ( Mensch / Hund) gewinnt dadurch an Wahrscheinlichkeit. Im Jagdhundebereich haben sich 6 große Rassegruppen entwickelt.
Einsatz bei der Baujagd;
Arbeit vor dem Schuss: Stöbern
Arbeit nach dem Schuss: Nachsuche auf Schalenwild
Bau- oder Erdhunderassen, die in Niederösterreich geführt werden
Kurzhaar Dackel
Rauhhaar Dackel
Langhaar Dackel
Deutscher Jagdterrier
Foxterrier
Welsh Terrier
Parson Jack Russell Terrier
Schweißhunde weisen eine Spezialisierung auf das lang anhaltende Verfolgen einer Wundfährte am langen Riemen auf. Ihre Sicherheit auf der Schweißfährte, ihre Hetzfreudigkeit, der Fährtenwille und vor allem ihr Konzentrationsvermögen sind ihre herausragenden Eigenschaften. Nur der erfahrene Jäger und Nachsuchenführer kann einen Schweißhund ausbilden und führen. Ein Schweißhund darf nur in Jägerhände abgegeben werden.
Arbeit vor dem Schuss: keine;
Arbeit nach dem Schuss: Nachsuche auf Schalenwild
Zu dieser Rassengruppe zählen unter anderem:
Bayrischer Gebirgsschweißhund
Hannoverscher Schweißhund
Dachsbracke
Arbeit vor dem Schuss: Suche mit Vorstehen, Buschieren und Stöbern;
Arbeit nach dem Schuss: Nachsuche (Verlorensuche) auf Niederwild und Schalenwild
Zu dieser Rassengruppe zählen unter anderem:
Deutsche Vorstehhunde:
Deutsch Kurzhaar
Deutsch Drahthaar
Deutsch Langhaar
Kleiner Münsterländer
Großer Münsterländer
Pudelpointer
Weimaraner
Griffon
Englische Vorstehhunde
Irish Setter
English Setter
Gordon Setter
Pointer
Ungarische Vorstehhunde:
Magyar Viszla (Kurzhaariger ungar. VH),
Magyar Viszla Drahthaar MVD
Rauhaariger ungarischer VH
Französische Vorstehhunde:
Bretonische Vorstehhunde (Epagneul Breton)
Arbeit vor dem Schuss: Brackieren (auf Fuchs und Hase)
Arbeit nach dem Schuss: Nachsuche auf Schalenwild, Hase und Fuchs
Zu dieser Rassengruppe zählen unter anderem:
Brandlbracke (Österr. glatthaarige Bracke od. Vieräugl),
Steirische Rauhaarbracke (Peintinger Bracke),
Tiroler Bracke
Deutsche Bracke – Olper Bracke
Schwyzer Laufhund
Beagle
Basset
Stöberhunde sind überall dort unentbehrlich, wo in Wald, Dickicht, Schilf und Wasser gejagt wird. Ein Stöberhund muss spurlaut jagen, hohe Spursicherheit aufweisen, verlässlich verlorenbringen, größte Wasserfreudigkeit sowie Raubwildschärfe zeigen und brauchbare Schweißarbeit leisten. Stöberhunde werden als solche nur von Fachleuten erfolgreich abgerichtet und geführt. Als Begleit- und Familienhunde brauchen sie gleichfalls eine zu ihrem Temperament passende solide Grundausbildung.
Zu den Stöberhunden zählen unter anderem:
Deutscher Wachtelhund
Cocker Spaniel
Engl. Springer Spaniel
Welsh Springer Spaniel
Apportierhunde oder Retriever
Im Ursprungsland England werden die Retriever rein zum Apportieren eingesetzt. Es sind dies leichtführige Hunde, die erlegtes Wild suchen und zu ihrem Führer bringen. Sie werden in Österreich zunehmend in gut besetzten Niederwildrevieren als brave Apporteure geschätzt. Besonders hervorzuheben ist ihre Wasserfreudigkeit. Alle Retrieverschläge sind auch auf Grund ihrer Gutmütigkeit und ihrer Ruhe hervorragende Begleit- und Familienhunde.
Arbeit vor dem Schuss: keine;
Arbeit nach dem Schuss: Nachsuche auf Niederwild (mit Apportieren) und Schalenwild
Zu den Apportierhunden zählen unter anderem:
Golden Retriever
Labrador Retriever
Flat-Coated Retriever
Chesapeake Retriever
Curly-coated Retriever
Bereichshundeführer (Link zu NÖ LJV)
* Nachsuche
* Baujagd
Der Jagdausübungsberechtigte ist verpflichtet für die Haltung von Jagdhunden mit Herkunftsnachweis, sowie den für seine Rasse/Rassengruppe notwendigen Prüfungs- und Leistungsnachweisen (Gebrauchsfähigkeit) zu sorgen und dem NÖLJV zu melden.
Die Reinrassigkeit ist durch einen vom Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) ausgestellten oder anerkannten Abstammungsnachweis nach den Bestimmungen der Federation Cynologique International (FCI) zu belegen.
Der Österreichische Kynologenverband hat den Österreichischen Jagdgebrauchshundeverband mit den Agenden des Jagdhundeprüfungswesens sowie der Aus- und Weiterbildung der dazu erforderlichen Leistungsrichter betraut.
Sämtliche Bestimmungen finden Sie auf einem Informationsblatt des NÖ Landesjagdverbandes.
Meldeblätter (Link zu NÖ LJV):
Revierhund - Meldeblatt für ein Revier
Revierhund - Meldeblatt für Reviergemeinschaft
Revierhund - Meldeblatt für Reviergemeinschaft Nachmeldung von Hunden
Revierhund - Meldeblatt für Reviergemeinschaft Nachmeldung von Revieren
Revierhund - Meldeblatt für Abmeldung
Wer sich mit dem Gedanken trägt einen Jagdhund anzuschaffen und zu führen,
sollte sich vorher einige Gedanken über dieses Thema machen.